In Beton zu bohren ist ohne das richtige Werkzeug alles andere als einfach. Jeder, der schon einmal zuhause etwas an die Wand hängen wollte und sich nicht als Handwerker sieht, wird das kennen. Du setzt die Bohrmaschine (hoffentlich mit dem passenden Bohrer) an die Wand und beginnst zu bohren. Das erste Stück klappt noch, doch nach einer Weile blockiert die Bohrmaschine und egal wie sehr du drückst, du kommst keinen Millimeter weiter. Tja, dieser handelsübliche Akkubohrer ist offensichtlich nicht für Beton gemacht. Aber was brauchst du dann wirklich? Und wie kannst du es dir beim richtigen Bohren in Beton leichter machen? In diesem Blog erklären wir dir, wie das funktioniert.


Ist es wirklich Beton?
Beim Bohren in eine Wand oder irgendeine andere Konstruktion weißt du am Anfang vielleicht nicht genau, aus welchem Material sie besteht. Es gibt nämlich einige Baustoffe, die ähnliche Eigenschaften haben und mit einem Anstrich oder einer schönen Tapetenbahn darüber schnell ähnlich aussehen können. Glücklicherweise gibt es eine einfache Methode herauszufinden, mit welchem Material du es zu tun hast.
Für diesen Schritt musst du ein kleines Loch bohren. Am besten wählst du dafür die Stelle, an der du ohnehin bohren möchtest, aber vielleicht mit einem kleineren Bohrer. Oder vielleicht gibt es eine unauffällige Stelle, an der du ein kleines Loch bohren kannst. Das Ziel ist es nämlich, die Farbe des Bohrmehls zu überprüfen, das aus dem Loch kommt. Diese Farbe verrät dir nämlich viel über das Material, mit dem du arbeitest.
Ist das Bohrmehl weiß? Dann hast du es mit Kalksandstein zu tun.
Kommt nur rotes Bohrmehl aus dem Loch? Dann handelt es sich um Ziegelstein.
Ist das Bohrmehl grau? Dann bist du dabei, in Beton zu bohren.


Vorsicht beim Bohren in Beton
Nachdem du festgestellt hast, dass es sich tatsächlich um eine Betonwand handelt, können wir nun über einige wichtige Punkte sprechen, auf die du unbedingt achten solltest. In Betonwänden verlaufen nämlich oft Elektrokabel und Wasserleitungen. Außerdem ist Beton zwar sehr stabil, kann aber auch riss- und bruchanfällig sein. Aus all diesen Gründen musst du beim Bohren in Beton besonders vorsichtig vorgehen. Achte genau auf die Mindestabstände zum Rand, um Risse oder Brüche zu vermeiden.
Als Faustregel gilt außerdem, dass Elektrokabel immer vertikal oder horizontal von der Steckdose ausgehen. Willst du ganz sicher gehen? Dann versuche, einen speziellen Ortungsgerät für Elektrokabel und Wasserleitungen zu besorgen. Vielleicht kannst du dir eins ausleihen oder, wenn du es öfter brauchst, auch kaufen. Damit kannst du genau feststellen, wo die Leitungen verlaufen und sie beim Bohren vermeiden.
Wähle den richtigen Bohrer
Für Laien sehen verschiedene Bohrertypen oft sehr ähnlich aus, doch es gibt durchaus Unterschiede. Jeder Bohrer ist für einen bestimmten Zweck gemacht und du musst sorgfältig darauf achten, den richtigen Bohrer auszuwählen. Wenn du in Beton bohren möchtest, solltest du in der Regel einen Betonbohrer verwenden. So einfach ist das. Achte dabei genau auf den Durchmesser und die Länge des Bohrers, damit sie zum Bohrloch passen, das du erstellen willst. Planst du, mit einer Schlagbohrmaschine zu arbeiten? Dann solltest du für beste Ergebnisse einen Hammerbohrer wählen.


Die richtige Bohrmaschine für das Bohren in Beton
Planst du, nur gelegentlich kleine Löcher in Beton zu bohren? Dann kannst du problemlos mit einer Akku-Bohrmaschine mit Schlagfunktion arbeiten. Beachte aber: Du musst ziemlich viel Kraft aufwenden, um mit einer Akku-Bohrmaschine in Beton zu bohren. Je größer der benötigte Durchmesser und die Tiefe des Lochs werden, desto mehr Kraft wird benötigt. Außerdem entleeren solche schweren Bohrarbeiten den Akku außergewöhnlich schnell.
Möchtest du ein mittelgroßes bis großes Bohrloch bohren oder gelingt es dir selbst bei einem kleinen Loch nicht mit der Akku-Bohrmaschine? Dann solltest du einen Bohrhammer verwenden. Bohrhämmer sind besonders gut für die Bearbeitung von Beton geeignet. Solch eine Maschine arbeitet mit kraftvollen Hammerschlägen, wodurch du wesentlich leichter durch den harten Beton schneiden/bohren kannst. Bei einem Bohrhammer musst du kaum oder gar keinen Druck auf das Werkzeug ausüben, denn die Maschine übernimmt das für dich. Genau dafür sind sie konzipiert, und darin sind sie besonders effektiv. Dadurch verläuft der Bohrvorgang besonders einfach, und du kannst schneller und sauberer arbeiten.
Die richtige Bohrgröße zum Bohren in Beton
Neben dem Bohrer und der Bohrmaschine musst du auch die richtige Bohrgröße auswählen, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Bei Dübeln solltest du den Durchmesser des Dübels verwenden. Beim Eindrehen der Schraube sorgt das Gewinde dafür, dass sich die Dübelwände nach außen ausdehnen und sich im Untergrund festklemmen. Wenn du eine Betonschraube in den Beton setzen möchtest, solltest du den Bohrdurchmesser auf den Schaftdurchmesser der Schraube abstimmen. Messe diesen am besten genau nach, denn der angegebene Schraubendurchmesser bezieht sich meist auf den Gewindedurchmesser. Durch die Wahl des Schaftdurchmessers bleibt genug Material für das Gewinde, um sich festzubeißen und somit eine stabile Verbindung zu gewährleisten.
Weitere wichtige Tipps beim Bohren in Beton
Mit der richtigen Bohrgröße und der passenden Bohrmaschine im passenden Mauerwerk gebohrt – jetzt fehlt nur noch ein letzter Schritt, bevor du eine stabile Befestigung sicherstellen kannst: das Ausblasen des Bohrlochs. Nach dem Bohren befindet sich nämlich noch viel Schutt im Bohrloch. Ein Teil wird bereits beim Herausziehen des Bohrers aus dem Bohrloch entfernt, aber es bleibt dennoch viel zurück, und beim Entfernen des Bohrers kann sogar noch mehr Schutt gelöst werden. Wenn du dann einen Dübel oder eine Schraube einsetzt, kann die Befestigung instabil werden. Deshalb empfehlen wir, das Bohrloch mit einem Blasebalg auszublasen. So wird der restliche Bohrstaub entfernt, und es bleibt ein sauberes Bohrloch zurück – dadurch bist du sicher, dass die Befestigung fest sitzt.